00:00:00: Hallo und willkommen an der Steuerbar.
00:00:02: Heute sprechen wir über das Thema e-invoicing und hier insbesondere über die elektronische Rechnungsstellung ab 2025 in Deutschland im Licht der europäischen Entwicklung.
00:00:22: Mein Name ist Frank Hüsgen.
00:00:24: Mir gegenüber sitzt virtuelle München, die liebe Franzi und sie strahlt über das ganze Gesicht. Hallo Franzi, gehts dir gut?
00:00:30: Ja, sehr gut. Die Sonne scheint auch.
00:00:32: Ja, sehr schön. Ja, hier leider nicht. Und Marco, der steht ja gerade in Frankreich auf dem Surfbrett. Das wollen wir ausnahmsweise mal als Ausrede gelten lassen.
00:00:40: Ja, dann beame uns doch mal in unser heutiges Thema.
00:00:44: Die Pflicht zur elektronischen Rechnung kommt ja mit großen Schritten auf die Unternehmen in Deutschland zu und in mehreren Stufen erfolgt bis 2028 die Einführung.
00:00:54: In der Folge heute wollen wir klären, was die sogenannte E-Rechnung ist, was Unternehmen jetzt tun können oder auch tun sollten und wie sich die deutsche Regelung in das europäische Bild fügt.
00:01:05: Den Fragen widmen wir uns heute natürlich nicht alleine, sondern wieder gemeinsam mit zwei Experten. Anhand von Erfahrungen aus der Praxis erläutern wir Hintergründe und typische Herausforderungen bei der Umsetzung gemeinsam mit ihnen.
00:01:17: Ja, wunderbar Franzi. Dann haben wir natürlich heute noch geballtes Fachwissen hier bei uns versammelt. Unsere heutigen Gäste sind Christoph Beutler und Benjamin Oesterling von Grant Thornton.
00:01:26: Christoph ist Partner im Bereich Umsatzsteuerberatung am Standort Berlin. Er verfügt über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in der Beratung nationaler und internationaler Mandanten aller Größenordnungen zur umsatzsteuerlichen Fragestellungen.
00:01:40: Christoph unterstützt außerdem Mandanten zum Thema Deklarationspflicht im In- und Ausland.
00:01:45: Er begleitet steuerliche Betriebsprüfungen und Umsatzsteuer Sonderprüfungen sowie Rechtsbehälbsverfahren und Christoph ist spezialisiert in der Prozess- und ERP-Systemberatung aus umsatzsteuerlicher Sicht.
00:01:57: Benjamin ist Partner im Bereich Umsatzsteuerberatung in Frankfurt. Er leitet zudem den Bereich Text-Technologie. Spezialisiert und fokussiert ist er auf die Integration von umsatzsteuerlichen Anforderungen im prozessualen Abläufe, insbesondere in ERP-Systemen.
00:02:14: Sein Beratungsschwerpunkt liegt dabei insbesondere auf Mandanten aus dem Financial Service Sektor und Real Estate, aber auch bei komplexen Lieferketten im Bereich Mechanical und Plant Engineering und Automotive.
00:02:27: Ja, ich freue mich auch, dass ihr da seid. Ich habe direkt die erste Frage mitgebracht und zwar, warum wird denn zukünftig die E-Rechnung zur Pflicht? Woher kommt jetzt dieser Hype oder dass man jetzt so viel davon hört?
00:02:38: Ja, danke, Steve Skarge. Der Hype ist eigentlich im Moment ein deutscher Hype, den wir sehen, weil es ja eine Regelung gibt oder eine Regelung beschlossen wurde für Deutschland, vom deutschen Gesetzgeber, dass ab dem 1.1.2025 die E-Rechnung entzangen werden muss oder man muss die Fähigkeit haben, die E-Rechnung zu empfangen und zu verarbeiten, also Unternehmer.
00:03:04: Und ab 2027/28, da gibt es verschiedene Übergangsregelungen, muss man auch selbst als Unternehmer E-Rechnung ausstellen können. Aber wie gesagt, das ist eine deutsche Regelung.
00:03:16: In Europa sehen wir gerade gar keinen so richtigen Hype, sondern in Europa ist es tatsächlich schon eine ganze Weile in Diskussionen gibt Länder, die haben das schon, Italien schon sehr lange.
00:03:28: Und andere Länder werden das auch einführen. 2026 kommen noch mal einige Länder dazu und die Europäische Kommission plant ja auch mit dem Viet-Inv. Digital Age Concept 2030 den Einstieg da in die E-Rechnung.
00:03:44: Und das ist ja eigentlich auch nur der erste Schritt zum E-Reporting oder zum Neatime oder Real-Time Reporting. Also der Hype im Moment, ein klasse deutscher Hype und insgesamt in Europa ist das aber in Diskussionen auch schon mehrere Jahre und wird uns auch noch mehrere Jahre bleiben.
00:04:01: Du sagst jetzt gerade schon, ein erster Schritt, das Ganze passiert ja im Rahmen des Wachstumschancengesetz, richtig?
00:04:07: Ja, in der Tat. Also die aktuelle Bundesregierung hat sich das ja mit ihrer Koalitionsvereinbarung damals schon als Ziel klar mitgegeben. In dem Bereich, wie soll man sagen, in die Handlung einzusteigen und mit dem Wachstumschancengesetz im letzten Jahr tatsächlich ist es dann auch in die Umsetzung gekommen.
00:04:23: Man muss dazu sagen, dass die Fristen, die Christoph eben genannt hatte, in dem Zusammenhang auch für etwas Unruhe gesorgt haben. Also da stand auch mal kurzfristig zur Disposition, ob man es nicht bis 2028 generell verschieben sollte.
00:04:35: Aber es ist jetzt mit der Frist oder mit den Fristen, die Christoph eben genannt hat, dann auch in die Umsetzung gekommen. Und im Gesamtkontext ist das mit Sicherheit auch zu begrüßen zu den Herausforderungen, ich glaube, in dem Zusammenhang kommen wir gleich noch.
00:04:48: Genau, und auch zu den Fristen nochmal. Danke. Was gilt denn erst mal überhaupt als Eherechnung? Was hat der Gesetzgeber konkret beschlossen? Was sind so die Rahmenbedingungen?
00:04:58: Also ich glaube, der wichtigste Punkt in dem Zusammenhang ist, ich glaube, viele, so in dem, ich sag mal, nicht offiziellen Definitionen, landläufigen Meinungen, haben wir ja schon lange zu tun mit Eherechnung.
00:05:10: Also wir kennen Rechnung, die in elektronischen Formaten existieren, die elektronisch versand werden. Was der Gesetzgeber jetzt gemacht hat, ist, er hat die Eherechnung als solche einmal definiert und umfasst damit hauptsächlich strukturierte Datenformate.
00:05:25: Und was das bedeutet, beziehungsweise, wie das so in den Prozesskontext passt, den wir auch bisher haben, beziehungsweise den wir vielleicht zukünftig brauchen, da können wir gerne gleich dann nochmal etwas vertiefdeingehen.
00:05:37: Für wen gilt dieses neue Gesetz, bezieht sich das jetzt auf B2B oder auch auf B2C, könnt ihr das vielleicht nochmal ein bisschen ausführen, wer, ja, wen das betrifft?
00:05:47: Können wir gern. Zum einen sind die Regelungen nur für B2B, ein B2B-Bereich anwendbar, das heißt, von Unternehmen an Unternehmen. Im B2C-Bereich findet das keine Anwendung.
00:06:00: Das heißt, es braucht keinen Endverbrauch, wenn wir jetzt einst haben, dass er, wenn er demnächst einkaufen geht, ab 1.1.25 Uhr da irgendwie eine Eherechnung bekommt, sondern nur im B2B-Bereich.
00:06:11: Und da gibt es auch entsprechende Regelungen, die dann noch ausgenommen sind. Also kleine Unternehmer sind ausgenommen.
00:06:18: Und entsprechend, wenn man steuerfreie Umsätze ausführt, ist man auch entsprechend ausgenommen.
00:06:24: Aber dennoch, das trifft dann im B2B-Bereich die allermeisten Unternehmer und Unternehmen, die sich mit dem Thema ihre Rechnung beschäftigen müssen.
00:06:33: Welche weiteren Ausnahmen von der Regel gibt es? Ich habe da auch was über Kleinbetragsrechnungen gelesen. Was genau ist davon ausgenommen?
00:06:42: Genau, also Kleinbetragsrechnungen nach dem Umsatzsteuergesetz sind ausgenommen und noch Fahrausweise oder so was sind ausgenommen.
00:06:49: Okay, die sind da nicht betroffen. Also mich würde jetzt vor allem auch nochmal interessieren, welche Vorteile eurer Meinung nach jetzt auch Eherechnungen bieten gegenüber jetzt vielleicht auch konventionellen Methoden
00:07:01: und welche Chancen ihr jetzt auch seht, wenn das dann wirklich auch mal endgültig komplett eingeführt ist. Was sind die großen Vorteile einer Eherechnung?
00:07:11: Ja gut, also die Vorteile liegen natürlich in dem strukturierten Datenformat, weil gerade im Zusammenhang von Rechnungen das was wir bisher sehen, auch in den aktuellen Prozessen, die von Unternehmen durchgeführt werden müssen zur Rechnungsprüfung,
00:07:29: ist man natürlich stark papierorientiert. Das bedeutet, man muss immer einen Format haben, was im Endeffekt lesbar oder lesbar gemacht werden kann für das menschliche Auge.
00:07:40: Und auch wenn wir da jetzt in dem Zusammenhang natürlich in den letzten Jahren sehr viel gesehen haben, in Zusammenhang mit OCR und anderen Verfahren, wie quasi Papierechnungen überführt werden können,
00:07:51: den elektronischen Workflows, ist die Fehlerquelle in dem Zusammenhang natürlich relativ groß.
00:07:57: Wenn ich jetzt von einem strukturierten Datenformat ausgehe, wo ich auch eine fest definierte Sündtags habe, dann kann ich dann natürlich eine ganz andere Datenqualität und auch Datenschruktur unterlegen.
00:08:09: Und das löst natürlich einige Probleme, die ich aktuell habe bei der Rechnungsprüfung und erlaubt natürlich dann going forward, wenn ich da entsprechende Validierungsprozesse oder Prüfungsschritte auch einbaue,
00:08:19: eine viel stärker automatisierte Verarbeitung im Prozess und da liegen mit Sicherheit große Chancen. Darüber hinaus natürlich was für uns erhoffen, aktuell aber noch nicht so wirklich sehen, ist natürlich eine Vereinheitlichung.
00:08:34: Also aktuell gibt es die Bestrebungen, wo Christoph ja Anfangs noch gesagt hat, in Deutschland haben wir einen Hype, in anderen Ländern gab es den schon oder kommt der noch,
00:08:42: dass man natürlich hier idealerweise vergleichbare Formate dann auch nimmt oder idealerweise auch die gleichen Formate oder dieselben Formate.
00:08:51: Der europäische Verordnungsgeber ist da aber noch ein bisschen zurückhaltender. Das heißt auch in der Wiedereinitiative gibt es natürlich die Vorstuße in Bezug auf elektronische Rechnungsstellung.
00:09:01: Allerdings gehen wir da aktuell von der Umsetzungfrist oder von der Umsetzungdatum von 2030 aus. Das heißt, da werden viele lokale Formate vermutlich schon umgesetzt sein und dann stellt sich natürlich wieder die Frage der Harmonisierung dieser unterschiedlichen Formate.
00:09:17: Also was ist der kleinste gemeinsame Nenner? Aber vom Grundsatz her steckt da natürlich auch ein großes Potenzial drin.
00:09:24: Genau, und vielleicht da noch ergänzend. Benjamin hat jetzt sehr schön die Möglichkeiten und die Chancen für die Unternehmen dargestellt.
00:09:33: Die Finanzverwaltung würde das natürlich nicht machen, wenn sie sich selber nicht noch was davon versprechen würde.
00:09:39: Nämlich das, was ich vorhin schon gesagt hatte, die E-Rechnung eigentlich als erster Schritt zum Meertime oder Real-Time Reporting, weil wenn Daten in strukturiertem Format vorliegen, dann ist es natürlich sehr viel einfacher, sehr schnell Daten auch sehr granular auf Einzel-Transaktionsbasis an die Finanzbehörden zu melden und von den Finanzbehörden verifizieren zu lassen.
00:10:04: Das heißt, das muss man natürlich auch immer im Kopf haben, die Finanzbehörden. Versprechen sich davon auch, was nämlich sehr viel schneller und sehr viel detaillierter über die Transaktionen der Unternehmen Bescheid wissen zu können.
00:10:18: Genau, es handelt sich dabei um eine EU-Richtlinie. Jedes Land muss diese Richtlinie ja selbst in nationales Recht umsetzen oder auch konkret ausgestalten.
00:10:26: Jetzt ging es in Deiner Antwort gerade Benjamin schon so ein bisschen in die Richtung. Wie sieht es denn jetzt zum Beispiel aus, wenn ein deutsches Unternehmen mit einem österreichischen zusammenarbeitet?
00:10:36: Wie kann da sichergestellt werden, dass die Richtlinien aller beteiligten Länder eingehalten werden oder wird das eben die Zeit zeigen, wenn sich dann diese Gesetzmäßigkeiten, wenn das wirklich ausgestaltet ist und dass man sich dann eben ran tastet, wie schätzt ihr das ein?
00:10:51: Genau, da müssen wir natürlich immer auf den Regelungskontext gucken. Aktuell jetzt für die E-Rechnungsvoraussetzung sprechen wir natürlich über einen rein nationalen Kontext.
00:10:59: Das heißt, das, was Christoph eben gesagt hat, der Geldungsbereich grundsätzlich im B2B-Bereich, der beschränkt sich auf lokale Sachverhalte.
00:11:06: Für die grenze überschreitenden Sachverhalte schauen wir dann in der Tat auf die europäische Richtlinie und die muss ja, ich sage es mal zumindest, was die Grundprinzipien angeht, in den Ländern ja einheitlich umgesetzt werden.
00:11:17: Also da können wir uns dann wahrscheinlich schon darauf verlassen, dass die Voraussetzungen, die er definiert sind, dann dafür sorgen, dass sich harmonisiert im Grenze überschreiten tätig werden kann, wo die Harmonisierung dann natürlich wieder in Frage steht,
00:11:31: ist, wie passt dann diese grenzüberschreitende Transaktion zu den lokalen Anforderungen? Also wenn der europäische Verordnungskäber dann natürlich was mitgibt in Bezug auf Syntax- oder Datenstruktur für den Fall, dass ich einen österreichischen Kunden habe, wie passt das dann zu dem, was ich an Anforderungen erfüllen muss für den deutschen Kunden?
00:11:50: Weil da würde ich ja ansonsten zwei, ich sage es mal, parallele Anforderungskataloge aufbauen, die ich natürlich auch oder die der Rechnungsteller in seinen ERP-Lösungen entsprechend zu berücksichtigen hätte.
00:12:02: Und das würde man natürlich, wo es geht, gerne vermeiden, weil das kreiert natürlich unnötig Aufwand und auch dann unter Umständen-Kontrollmechanismen, die dahinterstehen.
00:12:13: Genau, da hat der europä- oder beziehungsweise der deutsche Gesetzgeber schon so ein bisschen mitgedacht beim Beeinführung der E-Rechnung, weil sich auf europäischer Ebene abzeichnet, was das Standardformat werden wird für die europäische, für die Wiederlösung ab 2030.
00:12:31: Und das ist im Grunde auch der Standard für die E-Rechnung in Deutschland ein bisschen technologieoffen gestaltet. Es gibt auch noch andere Rechnungsformate, die in Deutschland bei der E-Rechnung Verwendung finden können.
00:12:44: Also das Standardformat ist das EN 16931-Format, das europäisch auch Standard werden wird. Der deutsche Gesetzgeber hat das aber ein bisschen technologieoffen gestaltet, so dass auch andere Formate, die es in Deutschland schon gibt, weiterhin Verwendung finden können.
00:13:01: Was grundsätzlich für die Unternehmen Gutes, was in weniger Umstellung bedeutet.
00:13:04: Eine Frage noch zum Zeitplan. Wie sieht es denn da aus? Gibt es da einen Zeitplan für die Umsetzung der Richtlinie? Welche Übergangsfristen bietet der Gesetzgeber an?
00:13:13: Also für die deutsche Regelung ist erstmal der erste, erste 25, das erste, wichtige Datum. Ab diesem Zeitpunkt müssen Unternehmen in der Lage sein, E-Rechnung zu empfangen und zu verarbeiten.
00:13:26: Das heißt, das reden wir über die Eingangsseite und über die Eingangsseitigen Prozesse. Das ist auch das, was die Unternehmen im Moment sehr stark beschäftigt.
00:13:34: Ausgangsseitig, also was die Rechnungsstellung der Unternehmen selbst an Dritte angeht, ist die Frist der erste, erste 27, wenn man einen Umsatz von mehr als 800.000 Euro als Unternehmer hat und ansonsten der erste, erste 28, ab da muss dann schlechendeckend die E-Rechnung gestellt werden bei im BQB-Bereich.
00:14:01: Habt ihr Erfahrung, wie solche Fristen ausgenutzt werden? Wartet man da bis zum letzten Moment und sagt, jetzt müssen wir tatsächlich, weil die Frist läuft aus.
00:14:10: Ich glaube, da kommen momentan auch die größte Unruhe, glaube ich, im Markt her, weil für den Empfang der E-Rechnung muss man wissen, dass grundsätzlich bisher ja auch schon die Möglichkeit bestand, auf elektronischen Wege Rechnung zu verschicken.
00:14:23: Das war aber immer an die Zustimmung des Rechnungsempfängers geklückt und dieses Erfordernis fällt weg mit dem Wachstum-Chancengesetz.
00:14:33: Das heißt, für die neue E-Rechnung muss sich in der Lage sein, diese Formate verarbeiten zu können, wenn ein Rechnungssteller diese gerne nutzen möchte und mir ein elektronisches Format schickt.
00:14:44: Und das heißt...
00:14:45: Es gibt natürlich jetzt dann eigentlich so aktuell zwei Positionen, die viele und dann einen in die ersten wollen,
00:14:51: einfach nur in der, wie soll man sagen, vorbereitet sein, solche Formate verarbeiten zu können.
00:14:56: Es gibt aber auch einige, die durchaus die Positionen haben und sagen, okay, wenn ich jetzt die Möglichkeit habe,
00:15:01: dann möchte ich auch schon relativ früh als Rechnungsteller diese Möglichkeit nutzen.
00:15:05: Und möchte quasi beide Varianten, also Wohl den Empfang als auf die Versendung von den elektronischen Formaten
00:15:13: so schnell wie möglich in meine Prozesse einbinden.
00:15:16: Das heißt, da ist schon eine gewisse Bandpreise drin, aber ich glaube momentan, die größte Unruhe besteht tatsächlich im Bezug auf den Empfang.
00:15:23: Weil das, was Christoph auch gesagt hat, vor Ihnen im Bezug auf die Verwendung der Sündachsen beziehungsweise der strukturierten Formate.
00:15:31: Ich muss ja grundsätzlich in der Lage sein, alle Formate, die da in Frage kommen, dann auch entsprechend verarbeiten zu können.
00:15:38: Und verarbeiten können heißt in dem Zusammenhang ja auch in dem Format, in dem ich sie erhalte, in meinen Workflow zu bringen.
00:15:46: Also für die Rechnungsprüfung bzw. für die Verbuchung in meinem EAP-System.
00:15:51: Und gleichzeitig natürlich auch aber in dem Format, in dem ich sie erhalte, dann entsprechend zu archivieren.
00:15:57: Das heißt, ich muss mich da im Zweifel dann auch ein bisschen formatoffen mit dem Prozess auseinandersetzen.
00:16:03: Und das hat natürlich Vorteile, die haben wir eben schon besprochen.
00:16:06: Bietet in manchen Stellen aber auch zusätzlich Herausforderung.
00:16:09: Genau, und das ist ja ein wirklich spannendes Thema, denn die Frage ist ja, welche konkreten technischen Anforderungen müssten Unternehmen erfüllen,
00:16:16: wenn sie zukünftig E-Rechnungen ausstellen wollen?
00:16:19: Beim Ausstellen, wie gesagt, da hätten wir ja noch ein bisschen Zeit und viele Unternehmen wollen sich die Zeit auch noch nehmen.
00:16:26: Viele schauen sich im Moment die Eingangsseite an und da reden wir sehr stark über angepasste Prozesse.
00:16:35: Benjamin hat es gerade schon gesagt, viele Unternehmen haben schon einen sehr guten Rechnungseingangsprozess,
00:16:42: ein Workflow-Prozess, wo dann Rechnungen geprüft und freigegeben werden.
00:16:47: Und in diesem Workflow fließen im Moment bei den Unternehmen Papierechnungen ein,
00:16:53: da fließen PDF-Rechnungen ein, da fließen gegebenenfalls auch schon elektronische Formate ein, also E-Rechnung.
00:16:59: Und diesen Prozess muss man fit machen für die verschiedenen E-Rechnungsformate, die wir dann kommen können.
00:17:05: Oder für die entsprechende Lösung, der man sich annimmt.
00:17:11: Es gibt ja verschiedene Varianten.
00:17:13: Was möchte ich tun?
00:17:14: Möchte ich dem Rechnungsempfänger sagen, schick mir einfach diese E-Rechnung per E-Mail,
00:17:21: schick mir die E-Rechnung über ein Portal, schick sie mir über einen Dienstleister.
00:17:27: Und da ist so ein bisschen die Frage, was fahre ich für eine Strategie.
00:17:31: Und diese Strategie, die muss ich dann auch natürlich ausgangsseitig bedenken.
00:17:36: Also noch mal ein Beispiel, wenn ich ein Dienstleister einbinde, um E-Rechnung zu erhalten,
00:17:42: das heißt der Rechnungssteller schickt die E-Rechnung an den Dienstleister
00:17:47: und der Dienstleister bindet sich direkt ein an meinen ERP-System und spielt mir die E-Rechnung dann ein.
00:17:54: Dann macht es natürlich total Sinn, auch für die Ausgangsseite ein ähnliches Setup zu wählen,
00:18:01: nämlich meine E-Rechnung an den Dienstleister zu senden, der sie dann entsprechend an meine Kundenleiter verteilt.
00:18:09: Wenn ich ein anderes Setup wähle, dann muss ich das natürlich sowohl Eingangs- als auch ausgangsseitig bedenken.
00:18:16: Das macht total Sinn, da einfach eine Strategie zu haben.
00:18:21: An welchen Stellen könnt ihr als Grand Sondern denn konkret die Unternehmen unterstützen?
00:18:25: Und da ist noch die Frage, geht ihr da eher auf eure Mandanten zu oder kommen die Mandanten zu euch?
00:18:29: Weil sie wissen, das ist ein Thema, da müssten wir jetzt mal ran und ihr unberatet unterstützt an dieser Stelle.
00:18:36: Also auch das wieder eine ganz große Bandbreite, die da besteht.
00:18:42: Also du hast es schon vorweggenommen, grundsätzlich kennen wir beide Situationen,
00:18:46: also die Mandanten, die auf uns zukommen und sagen, okay, wie fange ich denn eigentlich an bzw. viele fokussieren sich wirklich sehr stark dann auf die konkreten Anforderungen.
00:18:55: Da können wir natürlich unterstützen und mit den Mandanten gemeinsam herausarbeiten, welche Voraussetzungen vielleicht noch unterrepräsentiert sind
00:19:05: bzw. an welcher Stelle es sich noch lohnt, ein bisschen nachzuarbeiten.
00:19:10: Was aber, glaube ich, auch ganz wichtig ist, was man in dem Zusammenhang kennen muss, ist die Frage, wie ändert sich mein Prozess?
00:19:16: Weil viele Mandanten haben bereits erkannt, das geht jetzt hier nicht ausschließlich um, ich sag es mal, ein Thema,
00:19:23: was nur die Steuerabteilung oder vielleicht die Finanzabteilung beschäftigt, sondern bei der Frage der Rechnungsverarbeitung, also sowohl Rechnungsstellung,
00:19:31: aber da habe ich ja noch ein bisschen Zeit, bis ich es verpflichten machen muss, aber für den Rechnungsempfragen habe ich ja auch Einfluss auf viele operative Prozesse.
00:19:38: Ich hänge die Zahlung davon ab, also wenn ich meine Lieferanten und wie ich meine Lieferanten bezahle, dass eine Rechnung freigegeben werden kann
00:19:46: und das in der Regel ist eingebettet in einen Workflow.
00:19:51: Und dieser Workflow sieht für, ich sag es mal, ein strukturiertes Datenformat natürlich ganz anders aus als für eine Rechnung, die ich in einem Papierformat erhalte.
00:20:01: Und da sehen wir schon, dass selbst wenn vielleicht viele Kunden oder Mandanten aktuell schon beispielsweise Rechnung, also PDF-Rechnung per E-Mail erhalten,
00:20:10: dass diese Workflows oder diese Prüfungsprozesse sehr viel näher an den Papierechnungsprozessen noch dran sind.
00:20:17: Das heißt, diese Prozessumstellung, das ist glaube ich auch ein ganz, ganz wichtiger Punkt, was ich als Steuerpflichter jetzt auf der Agenda haben muss,
00:20:25: wie ich den ausgestalte, weil der auch darüber entscheidet, wie effizient ich dann ab dem 1., der 1., 25 tatsächlich mit dem Empfang
00:20:33: und auch mit der Fehlerbehebung, die es mit Sicherheit auch in dem Zusammenhang geben wird, wie ich damit umgehe,
00:20:40: damit ich das Thema als Ganzes dann auch erfolgreich bewältigen kann.
00:20:44: Also in dem Zusammenhang nochmal ganz wichtiger Hinweis und ganz wichtiger Punkt,
00:20:48: so wie ich das mit der Change Management in Bezug auf die Prozessprozesseprüfung von Eingangsrechnung.
00:20:55: Da müsste ja auch wirklich absoluter Experten nicht nur in diesen steuerlichen Themen sein,
00:20:59: sondern auch bei Prozessen, Tools, Technik, da muss man sich plötzlich ganz viele Dinge drauf schaffen, von denen man früher nie gehört hat.
00:21:06: Ihr habt vermutlich auch einen guten Überblick über den Softwaremarkt.
00:21:10: Da gibt es ja, denke ich mal, eine ganze Bandbreite an Lösungen, oder?
00:21:13: Ja, da gibt es tatsächlich eine ganze Bandbreite.
00:21:16: Ich habe vorhin schon mal so ein bisschen angesprochen, ja, man kann die sozusagen alle umfassende Service Provider-Lösung zum Beispiel wählen,
00:21:26: indem man einen Service Provider für die Eingangs-, für die Ausgangsseite mit einbindet, der die E-Rechnung einsammelt und an einen selbst weiterleitet,
00:21:35: bestenfalls direkt eingebunden über eine Schnittstelle ins ERP-System, sowohl Eingangs-Sendung als auch dann Ausgangsseitig.
00:21:43: Da haben wir mit Pagaro einen Kooperationspartner, mit dem wir da zusammenarbeiten.
00:21:50: Es gibt aber genauso am anderen Rand der Bandbreite viele Unternehmen, die sich sagen, ich möchte gar nicht die Rechnungen ausstellen.
00:21:58: Aber erst in 1.15, ich nutze die Übergangsfrist bis 1.17, sie meisten unser Mandanten, für die trifft diese Regelung dann zu,
00:22:08: dass ich ab 1.27 die Verpflichtung eintreten würde.
00:22:13: Und da sagen sich viele, dann brauche ich aber eine Lösung für den 1.25 zum Empfangen.
00:22:19: Da sehen wir sehr häufig im Markt, dass das ein IT-Projekt ist.
00:22:26: Benjamin hat es gerade schon gesagt, da müssen Workflows geändert werden, da müssen Einbindungen geändert werden ins ERP-System.
00:22:32: Und die Abteilung unserer Mandanten sind auch mal sehr gut ausgelastet,
00:22:38: sprich viele Mandanten sehen auch da ein zeitliches Problem.
00:22:44: Da gibt es dann zum Beispiel kleinere Lösungen, die als Zwischenlösung genutzt werden können,
00:22:51: die eine E-Rechnung in ein anderes Format umwandeln beispielsweise in ein PDF,
00:22:57: das dann genauso in den bestehenden Workflow eingebunden werden kann.
00:23:01: Und somit erst mal den Empfang der E-Rechnung ermöglicht, das Weiterverarbeiten ermöglicht,
00:23:08: bevor man die große Strategie, die dann auch wieder um 2030 mitdenkt, dann im Unternehmen implementieren kann.
00:23:16: Das heißt, im Optimalfall erstmal mit dem Steuerberater oder den Wirtschaftsprüfer sprechen und schauen, welche Tools dort unterstützt werden.
00:23:24: Es gibt ja keine Stiftung-Warentest für Ihren Wörterlösungen.
00:23:28: Das heißt, Ihr habt Tools, bei denen Ihr wisst, die funktionieren und da nehmt Ihr auch Kunden dann mit an die Hand.
00:23:34: Genau, also wir sind grundsätzlich agnostisch unterwegs, das heißt, wir haben jetzt nicht eine festgelegte Lösung,
00:23:39: die wir unseren Kunden empfehlen müssen, sondern wir orientieren uns dann tatsächlich an den Anforderungen unserer Kunden.
00:23:46: Das heißt, es würde bedeuten, man diskutiert einmal Ergebnisoffen, wie oder welche Lösung idealerweise in den Prozess,
00:23:54: den man jetzt anstrebt und in die Strategie passen würde.
00:23:57: Und basierend darauf können wir dann beispielsweise auch eine Wenders-Selection begleiten.
00:24:01: Das heißt, wenn sich dann ein gewisser Score oder Zuschnitt dann rauskristallisiert hat, dass man sich verschiedenste Lösungen anguckt
00:24:07: und dann hat der konkreten Anforderungen der Unternehmen dann entsprechend prüft, einordnet
00:24:12: und dann zum Schluss idealerweise auch eine Lösung findet.
00:24:17: Weil ich glaube, eines ist auch klar, Christoph, ich glaube, du hast es auch schon beobachtet.
00:24:21: Momentan gibt es sehr, sehr viele Lösungen am Markt, also es hat sich noch nicht, ich sage mal, eine Konsolidierung eingestellt,
00:24:27: dass man nicht sagen würde, das ist die beste Lösung, sondern es gibt sehr viele unterschiedliche Lösungen
00:24:33: und da ist man, glaube ich, auch gut beraten, wenn man da sorgfältigt, auswältigt
00:24:37: und das idealerweise auch an den konkreten Anforderungen, die sich für mein Unternehmen oder für das jeweilige Unternehmen dann stellen.
00:24:45: Weil wenn man jetzt die große Lösung wählt und die passt gar nicht zum Prozess,
00:24:50: dann hat man vielleicht unnötige Kosten und ein komplizierten Prozess oder ein sehr detailliertem Prozess
00:24:55: und der Spiegel gar nicht die konkreten Bedürfnisse wieder.
00:24:59: Hattet ihr auch schon mal den Fall, dass an einen System eingeführt habt, ohne mit euch vorher zu sprechen
00:25:05: und ihr habt drauf geschaut und habt gedacht, na ja, da hätte er vielleicht besser eine andere Lösung genommen?
00:25:10: Ja, das kommt leider viel zu häufig vor, Christoph, du nix ausstatt.
00:25:13: Ja, häufig sehen wir es tatsächlich gerade im Steuerbereich noch so, dass man sagt, okay, das ist sehr stark von der technischen Lösung gedacht wird.
00:25:20: Das heißt, diese Prozesskomponente wird häufig gar nicht vorangestellt, sondern es wird gesagt, okay, welches Tool löst mein Problem.
00:25:29: Was wir dann als Berater sagen, ist ja, ein Tool kann bestimmte Problemstellungen verbessern oder und/oder auch lösen,
00:25:37: aber es funktioniert nur im Kontext des Prozesses.
00:25:40: Das heißt, nur ein Tool zu kaufen oder eine Toollösung sich dafür zu entscheiden,
00:25:45: dass allein löst in der Regel nicht Probleme bzw. auch nicht die Anforderungen im Zusammenhang der E-Rechnung.
00:25:52: Du hast eben Christoph schon über die Konsolidierung gesprochen, die noch aussteht, aber dies ja irgendwann vermutlich am Markt geben wird.
00:25:59: Wie geht die Entwicklung in diesem Bereich in den nächsten Jahren aus eurer Sicht weiter? Was ist eure Anschätzung?
00:26:05: Ich glaube, es wird dann eine gewisse Konsolidierung geben.
00:26:09: Man muss natürlich immer betrachten, wie entwickelt sich das Thema auch europäisch.
00:26:13: Ich hatte es vorhin zu Anfang schon gesagt, letztlich kommt es bei den Unternehmen immer auf die Strategie an.
00:26:20: Wo bin ich unterwegs? In welchen Märkten? Nicht nur europäisch, sondern auch weltweit.
00:26:26: Welche Lösungen decken welche Märkte auch ab?
00:26:30: Und sicherlich sind die Lösungen erstmal im Vorteil, die eine große Abdeckung schon bieten und die sehr schnell damit sind,
00:26:39: andere Märkte auch mit anzuborden, wenn es dort die Einführung der E-Rechnung dagegen wird.
00:26:46: Das sind sicherlich die Lösungen, die im Moment dann in der Poleposition sind, sich eventuell durchzusetzen.
00:26:54: Aber wie das Benjamin auch schon sagte, wir glauben, dass es da eine gewisse Konsolidierung geben wird, die bestimmt noch ein bisschen Zeit braucht,
00:27:03: weil ja das Ganze noch sehr im Flow ist.
00:27:06: Gerade in der Europäischen Union hatte ich es erwähnt, eine Einführung der E-Rechnung gibt es in Italien schon sehr lange.
00:27:12: In Deutschland machen wir es jetzt, andere Länder folgen 2026.
00:27:16: Das heißt, da ist noch gar nicht so richtig sicher, in welche Richtung es denn in den einzelnen Staaten überhaupt ist.
00:27:22: Ja, vielen Dank, ihr Baden. Habt ihr denn noch Hinweise für unsere Hörer, die ihr gerne mit auf den Weg geben wollt?
00:27:28: Ja, erstmal der wichtigste Hinweis natürlich immer, die Strategie anschauen und die Prozesse anschauen,
00:27:35: damit das Ganze dann auch was Richtiges wird und wer da vielleicht noch vertieft einsteigen möchte,
00:27:41: da freuen wir uns sehr gerne über Teilnehmer an unserem VAT Summit.
00:27:48: Das ist eine Veranstaltung am 18. und 19. September und da werden wir auch sehr verstärkt über das Thema E-Rechnung.
00:27:57: Von der Sicht meiner Seite nur noch als allgemeiner Hinweis, es tut manchmal auch ganz gut, gerade wenn man tief drinsteckt in so einem Projekt
00:28:04: und vielleicht auch mal frustriert ist, vielleicht auch über die Chancen in dem Zusammenhang noch mal nachzudenken.
00:28:09: Das hilft dann manchmal, um noch mal Energien frei zu setzen, auch in so einem Projekt.
00:28:15: Also da auch nie aus den Augen verlieren, wie vielleicht die Strategie in Bezug auf E-Rechnung, E-Reporting ist.
00:28:22: Vielleicht gibt es ja sogar eine Vision im Unternehmen, auch dabei helfen wir natürlich gerne in Bezug auf die Motivation, going forward.
00:28:29: Also das vielleicht so als kleiner Hinweis von meiner Seite noch zum Schluss, als Motivation.
00:28:35: Genau, war doch auch ein super Schlusswort bei mir.
00:28:38: Super, vielen Dank.
00:28:39: Ja, damit sind wir am Ende dieser Episode der Steuerbar angekommen.
00:28:43: Wir danken euch herzlich für's Zuhören und hoffen, dass ihr genauso viele Informationen mitnehmen konntet wie wir.
00:28:49: Vergesst nicht unseren Podcast zu abonnieren, damit ihr keine zukünftige Folge verpasst.
00:28:53: Und wenn euch die Episode gefallen hat, dann teilt sie gerne mit Kolleginnen und Kollegen.
00:28:57: Schaut auch gerne in die Show notes zur Folge, dort haben wir unsere heutigen Gäste, Christoph Benjamin und die Seite von Grant Thornton natürlich auch verlinkt.
00:29:05: Wir freuen uns schon darauf, euch in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.
00:29:09: Bis dahin, bleibt gesund und neugierig, macht's gut und bis bald.
00:29:12: Tschüss.
00:29:13: Tschüss, ciao.
00:29:15: [Musik]
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