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00:00:00: Hallo zusammen und willkommen an der Steuerbar.

00:00:02: Heute sprechen wir über Fußball.

00:00:14: Also zumindest indirekt, denn wir sprechen darüber, ob die Euro 2024 ein steuerliches

00:00:18: Sommermärchen für Unternehmen ist.

00:00:20: Und dazu sind wir heute mit voller Mannschaft zu fünf unterwegs, mit mir zusammen moderieren

00:00:25: im Hörner Studium, meine Kollegin Franziska Bojonk und mein Kollege Frank Hüskinen.

00:00:29: Hallo, ihr beiden.

00:00:30: Hallo.

00:00:31: Hallo Marco.

00:00:32: Mein Name ist Marco Hükner.

00:00:33: Ja und insgesamt sind wir wie gerade schon gesagt zu fünf, denn wir haben noch zwei

00:00:36: Gäste im Studio und da teilen Franzi und ich uns heute auch ein Mikro.

00:00:40: Ja wir haben uns gerade schon so ein bisschen weggecheckt hier, dass wir ein bisschen wie

00:00:42: um den Tisch nimmt, rundlauf.

00:00:43: Ja, aber bevor Frank euch gleich unsere Gäste etwas genauer vorstellt, starten wir wie immer

00:00:49: natürlich bei dir Franzi.

00:00:50: Worum geht es denn heute eigentlich genau in der Folge?

00:00:53: Genau, ja danke.

00:00:54: Heute werfen wir einen Blick hinter die Kulissen von Großveranstaltungen wie zum Beispiel der

00:00:58: Europameisterschaft und zwar aus steuerlicher Sicht.

00:01:01: Denn solche Großveranstaltungen bieten sich ja beispielsweise dazu an Mitarbeitern oder

00:01:04: auch Geschäftspartnern etwas Gutes zu tun, sei es jetzt in Form vom gemeinsamen Public

00:01:08: Viewing oder auch Freikarten.

00:01:10: Wir sprechen über die steuerlichen Hintergründe und Fallstrecke, die bei solchen Großveranstaltungen

00:01:15: lauern könnten und geben praktische Tipps, wie man sich da am besten vorbereitet, zum Beispiel

00:01:19: welche Bereiche frühzeitig mit eingebunden werden sollten.

00:01:23: Unsere heutigen Gäste sind Matthias Trinkhaus und Sandra Güyo.

00:01:27: Matthias berät mittelständische Familienunternehmen und deren Gesellschafter und national und international

00:01:33: agierende Konzerne.

00:01:35: Neben der laufenden steuerlichen Beratung sind seine Tätigkeitsschwerpunkte die projektbezogene

00:01:41: Strukturierungs- und Gestaltungsberatung.

00:01:43: Außerdem ist einer seiner Branchenschwerpunkte der Profi-Sport.

00:01:47: Hallo Matthias, schön, dass du da bist.

00:01:49: Hallo, schön, guten Morgen.

00:01:50: Freu mich da zu sein.

00:01:52: Sandra ist Sündikus-Rechtsanwältin und Senior-Managerin bei der Grand Sonten AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

00:01:58: am Standort München.

00:02:00: Sandra verfügt seit 2013 über umfangreiche Erfahrungen in der lohnsteuerlichen Beratung

00:02:05: von mittelständischen Unternehmen und internationalen Konzernen.

00:02:09: Ihre Expertise hat sie insbesondere im Bereich der steuerlichen Behandlung von Incentives

00:02:15: im Rahmen ihrer mehrjährigen Tätigkeit in der Steuerabteilung eines internationalen

00:02:19: Konzerns vertieft.

00:02:21: Nun ist sie hier bei uns.

00:02:23: Hallo Sandra.

00:02:24: Bonjour et servus miteinander.

00:02:25: Ja, hallo, schön, dass ihr da seid.

00:02:27: Ich würde mal mit einer Frage anfangen, die sich finde ich aufdrängt bei dem Thema.

00:02:30: Und zwar seid ihr denn Fußball begeistert?

00:02:33: Weil die würde ich mal unterstellen, Sandra.

00:02:34: Ich wollte gar sagen, ich bin hier schon, das könnt ihr nicht sehen, aber ich bin hier

00:02:37: schon im Frankreich-Trikot unterwegs.

00:02:39: Also ja, ich bin absolut Fußball begeistert.

00:02:41: Und wie sieht es bei dir aus, Matthias?

00:02:43: Bist du auch Fußball begeistert?

00:02:45: Fußballbegeisterung ist absolut vorhanden.

00:02:47: Und zwar trage ich jetzt gerade keinen Fußball-Trikot, aber ich bin großer Fußball-Fan seit Kindestagen

00:02:52: an und es gab für mich immer nur ein Thema Fußball und von daher bin ich ganz besonders

00:02:58: glücklich diese Leidenschaft auch beruflich umsetzen zu können und als steuerlicher

00:03:02: Berater im Bereich des Profisports und der Fußball Bundesliga unterwegs sein zu dürfen.

00:03:06: Also ich persönlich, ja, ich hatte ja noch nie das Glück irgendwie an Freikarten zu

00:03:09: kommen vom Arbeitgeber oder wie auch immer.

00:03:12: Aber irgendwie wäre es ja cool, wenn das jeder Arbeitgeber anbieten würde oder warum

00:03:17: nicht?

00:03:18: Warum ist das nicht so?

00:03:19: Also zum einen ist es für das Unternehmen ja auch ziemlich teuer, diese Karten.

00:03:23: Das ist ja meistens auch im Rahmen eines Sponsoring, also das ist natürlich sehr viel Aufwand.

00:03:27: Zum anderen ist es nicht nur, oder sind es nicht nur die Kosten für die Ticket selber,

00:03:31: sondern in Zweifel muss der Arbeitgeber ja auch berücksichtigen, dass wenn er jemand

00:03:34: einlädt, auch Steuern dafür anfallen.

00:03:36: Und das macht das Ganze natürlich auch in der Administration etwas komplizierter.

00:03:40: Okay, ihr sprecht ja gerne vom steuerlichen Sommermärchen.

00:03:43: Was genau meint ihr denn damit?

00:03:45: Ja, ich denke, dass Sommermärchen die Begrifflichkeit dürfte allen bekannt sein.

00:03:49: Gerade im Vorgriff auf die Europameisterschaft wird es ja immer wieder genutzt, viele Berichterstattungen

00:03:54: und Reportagen bereits darüber.

00:03:55: Wir freuen uns darauf, wieder ein Sommermärchen zu haben, wie wir es bereits hatten im Jahr

00:04:00: 2006.

00:04:01: Ich denke, wir können uns alle noch daran erinnern.

00:04:03: Ich erinnere mich auf jeden Fall sehr gut.

00:04:04: Ja, ja, ja.

00:04:05: Wir haben ein Wochen gutes Wetter in Deutschland, vier Wochen gut gelaunte Menschen, auch in

00:04:10: Deutschland.

00:04:11: Das ist wie ein Märchenklang ist klar.

00:04:13: Und steuerlich, natürlich, weil wir zusehen sollten, wenn wir als Unternehmen Geschäftspartner

00:04:21: und Mitarbeiter einladen in die Fußballstanien, dass wir da auch die steuerlichen Rahmenbedingungen

00:04:27: einhalten und am Ende ein Happy Hand haben, quasi ein steuerliches Sommermärchen.

00:04:31: Zusätzlich ist es ja auch so, dass 2006 damals ja auch der 37B, also die Pauschalversteuerung

00:04:37: für Sachzuwendungen im Zusammenhang eben mit der WM eingeführt wurde.

00:04:41: Deswegen war die Analogie einfach passend an der Stelle.

00:04:43: Ja, ganz genau.

00:04:44: So ein Rat 2006 hatte sich die Finanzverwaltung erstmalig wirklich umfassend mit dem Thema

00:04:49: auseinandergesetzt.

00:04:50: Wipp-Langen, Einladung in Wipp-Langen.

00:04:52: Was hat das zu bedeuten für den Schenkenden, für den Beschenken?

00:04:56: Und da hat das Bundesfinanzministerium ein umfassender Schreiben ausgegeben und das gilt sozusagen

00:05:01: als Bibel, als Wipp-Langen-Erlass und gibt uns das richtige Rüstzeug, die steuerlichen

00:05:07: Voraussetzungen einzuhalten.

00:05:08: Ist das eigentlich ein deutsches Thema, dass wir uns so genau mit diesen Themen beschäftigen,

00:05:14: wie wir Incentives irgendwie verrechnen?

00:05:16: Oder ist das in Frankreich?

00:05:18: Jetzt schau mal zu dir rüber, Sandra, ähnlich.

00:05:20: Ich denke nicht, also ich kenne mich jetzt in der französischen Steuer nicht so gut aus,

00:05:24: aber so, dass wir da ganz besonders hinschauen und auch die Finanzverwaltung sehr engmaschig

00:05:30: Sachen regelt, ist doch eher typisch deutsch.

00:05:32: Sag mal, was ist denn das?

00:05:33: Frank ist gerade schon ein bisschen in die Richtung gegangen.

00:05:35: Was ist das Besondere an so einer sportlichen Großveranstaltung, wie jetzt eben der erwähnten

00:05:39: Europameisterschaft?

00:05:40: Also natürlich ganz klar die Sichtbarkeit.

00:05:42: Das ist eine Megagelegenheit auch für Unternehmen sich zu präsentieren, sich zu zeigen, auch

00:05:47: eben geschätzte Geschäftspartner oder auch gute Mitarbeiter einzuladen, denen was Gutes

00:05:51: zu tun und dabei einfach das Marketing komplett zu nutzen.

00:05:55: Deswegen ist es da eben dieses Thema Sichtbarkeit bei Sportveranstaltungen und vor allen Dingen

00:05:59: bei Großveranstaltungen so enorm.

00:06:01: Wie ist denn das, welche Großveranstaltungen zählen denn noch dazu?

00:06:05: Oder gibt es vielleicht Unterschiede zwischen der EM und zum Beispiel anderen Großveranstaltungen

00:06:10: wie im Konzert?

00:06:11: Jetzt Lüsselorf, Tote Hosen.

00:06:12: Ja, ich habe ja gerade schon mal diesen VIP-Longen-Erlass genannt.

00:06:15: Dieser VIP-Longen-Erlass wurde mal veröffentlicht im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2006.

00:06:21: Allerdings ist dieser VIP-Longen-Erlass seitdem unser Rüstzeug für Großveranstaltung.

00:06:26: Das gilt für alle sportlichen Großveranstaltungen und sogar auch für ähnliche Veranstaltungen

00:06:31: auch solche Konzerte, wie du sie gerade meinst.

00:06:34: Ja, das macht keinen Unterschied.

00:06:35: Welche Aktivitäten eines Unternehmens, zum Beispiel jetzt auch im Rahmen der laufenden

00:06:39: Euro, sind denn da jetzt überhaupt steuerlich relevant?

00:06:42: Also es ist ein ganz unterschiedlicher.

00:06:44: Letztendlich gibt es natürlich das erste, was einem so in den Sinn kommt, die Möglichkeit

00:06:47: in Stadion zu gehen, sei es jetzt über eine VIP-Loge, sei es über irgendwelche Business

00:06:52: Seats.

00:06:53: Hospitality ist insbesondere bei der Europameisterschaft jetzt ganz begehrt und wird auch von der

00:06:56: UEFA selbst angeboten.

00:06:58: Aber dann gibt es auch normale Sitzplätze, die gibt es natürlich auch.

00:07:01: Und ganz fernab vom Stadion haben wir ja auch die Möglichkeit irgendwelche Partys

00:07:04: zu organisieren im Unternehmen für die eigenen Mitarbeiter, für die Geschäftspartner oder

00:07:09: auch die Leute zu einem externen Public Viewing, was auch teilweise kostenpflichtig ist.

00:07:12: Wir haben das in München auch in einem Biergarten, dass so wenn du zum Public Viewing kommen

00:07:16: möchtest, auch dafür zahlen musst.

00:07:18: Und wenn du da dann deine Leute einlädst oder Geschäftspartner einlädst, ist auch das

00:07:22: ein Punkt, der steuerlich relevant ist.

00:07:24: Und nicht zuletzt auch irgendwelche Geschenke.

00:07:26: Also es kann ja natürlich auch immer ein paar Gullis geben im Zusammenhang mit so einer

00:07:29: Fußball-Europameisterschaft.

00:07:30: Die werden natürlich auch steuerlich relevant.

00:07:33: Franzi, das ist aber typisch München, oder?

00:07:35: Public Viewing gegen Geld?

00:07:36: Ja, Biergarten war ich auch schon diese E-M-Jahr.

00:07:38: Das sind wir bekannt für, ja, ja, das wir werden nutzen so was ganz gerne.

00:07:42: Der Hotspot, muss man schauen, dass man einen Platz kriegt.

00:07:44: Ja cool, ja das mit dem, was du sagst mit den Geschenken, das ist ja auch was, was man

00:07:48: eher so kennt, ne?

00:07:49: Das mit den Großveranstaltungen, ja, ist auch echt spannend.

00:07:52: Es ist mir jetzt so neu gewesen, dass das ja sich so auswirkt.

00:07:54: Aber was können denn jetzt auch so besondere Herausforderungen vielleicht für Unternehmen

00:07:58: sein?

00:07:59: Die besonderen Herausforderungen sind natürlich, ist das Zusammenspiel der unterschiedlichen

00:08:04: Abteilung.

00:08:05: So eine Einladung zu einer Großveranstaltung würde man meinen, das denkt sich vielleicht

00:08:08: die Marketing-Abteilung aus, die Einladungen gehen raus.

00:08:11: Aber wie ist dann die Folgewirkung im Unternehmen?

00:08:13: Wir haben Zusammenspiel von Marketing-Abteilung, Compliance, Finance, Tax, HR.

00:08:19: All diese einzelnen Abteilungen haben im Rahmen der steuerlichen Abbildung tatsächlich einen

00:08:24: Aufgabenbereich.

00:08:25: Und da gilt es natürlich die Kommunikation zu fördern, sicherzustellen, Dokumentationen

00:08:30: sicherzustellen und letztendlich ein Zusammenspielung des gesamten Unternehmen zu haben.

00:08:34: Und warum ist es vielleicht auch so wichtig, dass die Abteilungen früh mit eingebunden werden?

00:08:38: Also da stell ich mir auch vor, kannst ja vielleicht manchmal auch zu Problemen kommen, wenn man

00:08:42: da auch mal was übersieht oder vergisst.

00:08:44: Also das ist wahrscheinlich schon so, dass man schaut, dass man möglichst früh an alle

00:08:47: relevanten Abteilungen sich dann wendet, wenn man sowas plant.

00:08:50: Das ist richtig, weil gerade so eine Großveranstaltung, nebenbei ein Public-Viewing, bei den Mitarbeiter

00:08:56: und Geschäftspartner eingeladen sind, da gehen Einladungen raus.

00:09:00: endlich müssen wir natürlich sicherstellen, dass die Pauschalsteuern gezahlt werden,

00:09:04: dass gegebenenfalls Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen sind. Und da haben wir auch immer

00:09:08: Fristen einzuhalten. Wir haben es in Deutschland Thema Gründlichkeit. Wir müssen fristgerecht die

00:09:12: Steuern anmelden und fristgerecht natürlich auch bezahlen. Wenn die einzelne Abteilung erst

00:09:18: im Nachgang davon erfahren, haben wir hier das Problem der verzügerten Anmeldung oder Zahlung,

00:09:24: sodass das im Vorfeld sichergestellt sein wird. Und das könnte dann im Zweifel auch zu Strafen führen,

00:09:28: sag ich mal, wenn man sich da nicht an die Fristen hält. Das wäre nämlich jetzt auch meine nächste

00:09:32: Frage gewesen. Welche Fristen einzuhalten sind, hast du jetzt gesagt? Wenn man das nicht macht, dann?

00:09:37: Dann müssen wir nicht unmittelbar mit Strafen oder Ordnungsgeldern rechnen. Die Lohnsteuern,

00:09:44: die nicht fristgerecht angemeldet und gezahlt wurden, da haben wir unterjährlich noch nicht

00:09:47: das größte Problem. Das können wir auch noch im Folgejahr nachholen. Allerdings die Umsatzsteuer

00:09:52: gilt es immer, monatlich anzumelden und abzuführen. Und wenn wir das nicht in einem

00:09:56: tatsächlichen richtigen Monat machen, haben wir eine Nachmeldung an das Finanzamt abzugeben.

00:10:01: Und das ist man so ein bisschen unangenehm, weil man das ja auch noch begründen muss und es auch nicht

00:10:06: zu oft vorkommen sollte, dass man dem Finanzamt mithalt, dass man etwas vergessen hat oder zu

00:10:10: spät gezahlt hat. Und auch ein anderes Thema. Ich grätsch mal ganz kurz rein. Wir haben ja auch ganz

00:10:15: konkret das Thema, dass viele Mitarbeiter von Unternehmen, die wir jetzt zum Beispiel als

00:10:19: Unternehmen einladen würden, ja auch gar nichts annehmen dürfen. Das heißt, sie müssen ja auch

00:10:24: erst mal sicherstellen, komplainz- seitig, dass sie überhaupt kommen dürfen, dass sie das

00:10:28: annehmen dürfen. Und auch da, wenn ich als Unternehmen etwas verschenke, habe ich die Pflicht,

00:10:32: wenn ich diese Pauschalierung anwende, denjenigen, dem ich das zuwenden möchte, auch darauf hinzuweisen.

00:10:37: Das heißt, ich sage ihm, ich übernehme für dich die Steuer und erst dann weiß auch der

00:10:42: eingeladene, ah ja, okay, ich brauche mich um nichts kümmern und das ist für die Complainz auch

00:10:46: oftmals ein Punkt, dann zu sagen, okay, du darfst es annehmen, du darfst da auch hin. Stimmt,

00:10:50: die andere Seite, klar, das ist natürlich auch noch wichtig zu betrachten. Eine letzte Frage

00:10:55: habe ich noch, und zwar, ob das einen Unterschied macht, ob man jetzt was für Kunden oder für

00:10:59: Mitarbeiter anbietet oder ob das keinen Unterschied macht. Es macht teilweise einen Unterschied.

00:11:05: Also in beiden Fällen kann es zu einer Lohnsteuerverpflichtung kommen. Also ich kann auch für einen Fremden, der

00:11:10: bei mir nicht angestellt ist, die Steuer übernehmen, die bei ihm letztendlich als Einkünfte

00:11:16: letztendlich entstehen würde. Aber es macht auch für die Sozialversicherung einen Unterschied,

00:11:20: weil ich natürlich nur für meine Mitarbeiter eine Sozialversicherungsverpflichtung habe

00:11:24: und für Externe in der Regel nicht. Also es macht dann schon am Ende bei den Zahlen einen Unterschied.

00:11:29: Komme ich vielleicht auch noch mal von der Ertragsteuerflanke. Auch da müssen wir eine

00:11:33: Unterscheidung vornehmen. Zwischen Mitarbeitern und Geschäftspartnern, weil wir einfach eine

00:11:38: unterschiedliche Beurteilung haben, was den Betriebsaufgabenabzug anbelangt, während wir eine

00:11:43: Zuwendung haben an einen Mitarbeiter, die grundsätzlich immer unbeschränkt in voller

00:11:47: Höhe abzugsfähig ist, haben wir steuerliche Besonderheiten bei Zuwendung an Geschäftspartnern,

00:11:52: die dann gegebenenfalls einen eingeschränkten Betriebsaufgabenabzug unterliegen.

00:11:57: Umsatzsteuer spielt ja auch noch mit rein. Die dürfen wir auch nicht vergessen, ganz genau Sandra.

00:12:01: Ihr beratet die Unternehmen in diesem Bereich und nun bin ich ein Unternehmen und möchte gerne

00:12:05: meine Kunden zu einem Public Viewing oder zu einem Event einladen. Wie gehe ich denn vor? Der Mandant

00:12:11: kommt zu euch und wie geht es dann weiter? Also erstmal geht es hauptsächlich darum,

00:12:15: den konkreten Sachverhalt genau abzustecken. Also was hat das Unternehmen vor? Wen möchte

00:12:19: es einladen? In welchem Rahmen? Weil es am Ende auch dann für die Würdigung einen Unterschied macht.

00:12:24: Habe ich jetzt hauptsächlich Geschäftspartnern damit externe oder habe ich eigentlich hauptsächlich

00:12:29: Mitarbeiter und lade vereinzelt noch externe mit ein und insofern muss ich erst mal abstecken,

00:12:33: was habe ich eigentlich für einen Fall? Habe ich eine klassische Veranstaltung, die eher dann in

00:12:37: Richtung entweder Kundenveranstaltung oder wenn wirklich nur Spaß dabei ist, incentive geht oder

00:12:43: bin ich vielleicht im Rahmen der Betriebsveranstaltung, weil ich eben überwiegend Mitarbeiter eingeladen

00:12:48: habe. Das können auch Konzernmitarbeiter sein. Also es müssen nicht nur, wenn ich jetzt ein großes

00:12:52: Unternehmen bin, nicht nur meine eigenen sein, aber eben überwiegend Mitarbeiter. Ist denn da

00:12:57: Ticket gleich Ticket? Also ich stelle mir jetzt vor, es gibt ja einzelne Veranstaltungen. Es gibt

00:13:01: aber natürlich auch Saison-Tickets und diese Dinge, wenn es jetzt um Bundesliga und ähnliche

00:13:05: Dinge denke, gibt es da Unterschiede? Da gibt es definitiv Unterschiede. Gerade wenn wir an das

00:13:10: Thema Bundesliga denken, haben wir meistens Wibblanchen-Pakete, die über die gesamte

00:13:16: Saison laufen, die werden in Rahmen von Sponsoringverträgen ausgegeben. Da haben wir die Besonderheiten,

00:13:21: dass diese Ausgaben für diese Wibblanchen zu unterteilen sind in ein Werbeanteil, weil wir

00:13:28: natürlich mit dieser Wibblanche auch Werben als Unternehmen in einem Bewirtungsanteil,

00:13:32: wir werden verköstigt und natürlich der Fußballplatz, sodass hier drei unterschiedliche

00:13:37: Komponenten sind. Es gibt allerdings auch nur klassische Business Seats, die nicht einladen

00:13:42: in eine Wibblanche. Das heißt, ich kann da nicht werben, sondern ich bekomme nur eine

00:13:45: Bewirtung und einen Kartenanteil. Oder einfach nur eine normale Karte. Das heißt, ich habe keine

00:13:52: Bewirtung, ich habe keine Werbung. Ihr merkt, es ist kompliziert oder es hört sich kompliziert an

00:13:55: und so ist es auch. Deswegen muss man hier wirklich feinzäuberlich unterscheiden, um was für eine

00:14:01: Einladung handelt es sich. Welche Unterschiede sollte ich denn beachten, wenn ich jetzt ein Unternehmen

00:14:06: an Public Viewing veranstalten möchte? Da gibt es ja vermutlich dann auch nochmal einen Unterschied

00:14:11: zu Tickets jetzt in der Bundesliga zum Beispiel. Also bei einem Public Viewing, also ich nenne mal

00:14:17: Public Viewing in Anführungsstrichen, weil es ist ja eben gerade nicht öffentlich, dass jeder auch

00:14:20: zuschauen kann, sondern wie vorhin auch schon erwähnt, muss ich halt eben gucken, bin ich im

00:14:24: Rahmen einer Betriebsveranstaltung. Das heißt, mit den entsprechenden steuerlichen Erleichterungen,

00:14:28: die inzwischen ja auch sogar noch besser sind, weil der Bundesfinanzhof vor kurzem auch entschieden

00:14:33: hat, wenn ich nicht alle eingeladen habe, auch dann liegt eine Betriebsveranstaltung vor, die mir

00:14:38: ermöglicht 25 Prozent als Steuersatz zu nehmen, der eben vergünstigt ist im Gegensatz zu den 30

00:14:44: Prozent, die ich im Rahmen der Pauschalierung nach § 37b hätte. Und das ist eben das ganze Geheimnis

00:14:50: daran, einfach erstmal für sich selbst genau konkret abzustimmen. Wen möchte ich denn eigentlich

00:14:55: überhaupt alles einladen, in welchem Rahmen möchte ich das machen? Wenn ich wirklich nur, ich stelle

00:14:59: den Beamer, ich kaufe vielleicht ein paar Chipspackungen, lass es noch das Bier sein, dann ist es

00:15:05: nichts Großartig relevantes. Wenn ich aber dann tatsächlich mehr habe und vielleicht auch Technik

00:15:11: einsetze oder wir hatten in unserem Webinar auch das Beispiel, dass wir ein DJ dafür einladen,

00:15:17: dann entstehen natürlich mehr Kosten und damit ist entsprechend auch die steuerliche

00:15:20: Bemessungsgrundlage höher, so dass es dann schon sinnvoll ist, wenn man in die Richtung

00:15:24: Betriebsveranstaltung geht. Ein Sommermärchen will vorbereitet sein. Absolut. Das fahrt jetzt

00:15:29: so ein bisschen. Was würdet ihr weitergeben an Unternehmen als Message? Sucht euch eine gute

00:15:35: Beratung, sprecht mit uns. Natürlich würde ich diese Empfehlung immer geben, wenn uns zu sprechen.

00:15:41: Ja, perfekt. Es lohnt sich. Aber ja, ich sage mal so, es kommt immer darauf an, wie die Veranstaltung

00:15:49: letztendlich geplant ist, wie Sandra auch schon sagt, wenn die Veranstaltung ein größeres

00:15:53: Ausmaß annimmt, was einmal den Umfang der Veranstaltung angeht und natürlich auch den

00:15:58: Teilnehmerkreis, dass es sich immer lohnt, hier eine professionelle Meinung zu bilden,

00:16:04: einzuholen, um dann auch tatsächlich die steuerlichen Vergünstigungen, die auf der Straße liegen.

00:16:10: Die Rechtsprechung ist in letzter Zeit wirklich zugunsten des steuerpflichtigen

00:16:13: ausgegangen, diese ganzen Rechtsprechungshilfen auch wirklich zu nutzen, um die Veranstaltung

00:16:20: steuerlich so günstig wie möglich zu gestalten. Es müssen sämtliche Gruppen oder Bereiche

00:16:26: innerhalb des Unternehmens eingebunden werden. Das heißt, wenn sich Marketing oder irgendjemand,

00:16:31: sei es auch der Geschäftsführer selber, überlegt, etwas machen zu wollen, jemand einen Laden

00:16:34: zu wollen, dann nehmt euch eure Stakeholder, sprecht miteinander und dann kann es auch

00:16:39: gut funktionieren, sodass es am Ende ein steuer Märchen, steuerliches Sommermärchen auch

00:16:44: bleibt und es im Rahmen der Betriebsprüfung oder der Lohnsteueraußenprüfung kein böses

00:16:48: Erwachen gibt. Und Spaß macht. Ja, das sowieso. Genau, ja vielen Dank. Okay, dann schaue

00:16:54: ich jetzt nochmal in die Runde, habt ihr noch was auf dem Zettel? Ansonsten werden wir quasi durch.

00:17:01: Matthias Sandra, vielen Dank. Danke euch. Ein sehr gutes Gespräch. Ja, bedanke euch. Und ja,

00:17:06: wir bedanken uns auch bei euch da draußen natürlich fürs Zuhören und wir hoffen natürlich,

00:17:10: wie immer, es hat euch gefallen und mir als gilt auch wie immer, wir freuen uns über

00:17:13: Kommentare, la Art und natürlich auch über ein paar Sterne im Podcast Player, Likes bei YouTube

00:17:18: oder wo immer ihr uns auch hört. Oder schreibt uns einfach direkt an steuerbar@nbb.de. So,

00:17:24: damit macht es gut, bleibt weiterhin gesund und ciao zusammen. Tschüss. Ciao. Servus. Tschüss.

00:17:31: [Musik]

00:17:55: [Musik]

00:17:59: DIE MICH BIRD

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Premium-Ausgabe der NWB Steuerbar

von und mit Frank Hüsgen

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